Diese Seite unterstützt deinen Browser nur begrenzt. Wir empfehlen dir, zu Edge, Chrome, Safari oder Firefox zu wechseln.

Warenkorb 0

Keine weiteren Produkte zum Kauf verfügbar

Produkte
Kombinieren mit
Zwischensumme Kostenlos
Versand, Mehrwertsteuer und Rabattcodes werden an der Kasse berechnet

Dein Warenkorb ist derzeit leer.

Rektusdiastase

Rektusdiastase

Der Körper verändert sich in der Schwangerschaft in vielen Bereichen und braucht so auch viel Zeit, um sich nach der Geburt wieder zurückzubilden. Vielleicht hast du in Zusammenhang mit dem Wochenbett oder der Rückbildung schon mal etwas von der Rektusdiastase gehört. Aber was genau ist das eigentlich, wie entsteht sie und was kannst du bei einer ausgeprägten Rektusdiastase tun? Das schauen wir uns in diesem Beitrag etwas genauer an.

 

Was ist eine Rektusdiastase?

Die Rektusdiastase beschreibt das Auseinanderweichen der geraden Bauchmuskeln (Musculus Rectus abdominis). Dabei weichen der rechte und der linke Muskelstrang entlang der Linea alba (ein Bindegewebsstrang in der Mitte der Bauchwand) auseinander und es lässt sich ein Spalt ertasten. In der Schwangerschaft passiert dies ganz automatisch durch das Wachstum deiner Gebärmutter. Dein Kind wächst und macht sich nach und nach mehr Platz.


In den meisten Fällen schließt sich der Spalt in der Zeit der Rückbildung (nahezu) wieder. Dies kann jedoch unterschiedlich viel Zeit in Anspruch nehmen und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zum Beispiel spielt die Muskelkraft deiner Bauchmuskeln vor der Schwangerschaft dabei eine Rolle. Außerdem kann eine Mehrlingsschwangerschaft, eine rasche Schwangerschaftsfolge (unter 1 Jahr) oder starkes Übergewicht eine stark ausgeprägte Rektusdiastase begünstigen.

Macht eine Rektusdiastase Symptome?

Meist bemerkt man eine Rektusdiastase nicht sofort bzw. lassen sich die Symptome nicht so schnell zuordnen. Das wohl einprägsamste Anzeichen ist eine Vorwölbung der Bauchdecke in der Mittellinie des Bauches. Auch ein nach außen umgestülpter Bauchnabel kann ein Hinweis auf eine Diastase sein. Da die Bauchmuskeln direkt mit anderen Muskeln verbunden sind, kann es auch zu Beschwerden wie Rückenschmerzen, Beckenbodenproblemen und daraus resultierende Inkontinenz oder einem Gefühl der Instabilität kommen.

 

Kann ich sie in der Schwangerschaft schon beeinflussen?

Du kannst gerne deine tiefe Bauchmuskulatur (v.a. Transversus abdominis) und deinen Beckenboden trainieren. Die geraden Bauchmuskeln solltest du nicht trainieren, bzw. es könnte sogar die Rektusdiastase verschlimmern, da zusätzlich Druck auf die Linea alba entsteht. Auch die Aufrichtung der Körperhaltung und Atemübungen wie auch funktionelle Übungen (Katze-Kuh, modifizierter Unterarmstütz) können deine Körpermitte stabilisieren, die Geburt positiv beeinflussen und das Risiko für eine Rektusdiastase verringern. 


Was passiert mit der Rektusdiastase nach der Geburt

Nach der Geburt deines Kindes, schließt sich die Diastase nicht gleich wieder, sondern bleibt meist noch etwas bestehen und bildet sich im besten Fall langsam zurück. Du kannst bereits kurz nach der Geburt und im Wochenbett leichte und sanfte Übungen machen, um das Schließen der Rektusdiastase zu unterstützen. Die regelmäßige Bauchlage, sowie eine gezielte Bauchatmung in Rücken- oder Seitenlage darfst du gerne ab Geburt täglich durchführen.
Wichtig ist aber vor allem auch, dass du die geraden Bauchmuskeln im Wochenbett nicht belastest. Folgendes kannst du ganz einfach im Alltag beachten:

  • Wenn du dich hinlegst, versuche immer dich über die Seite abzulegen und auch über die Seite wieder aufzustehen

  • Vermeide ruckartige Bewegungen

  • Schweres Heben solltest du ebenfalls versuchen zu vermeiden; falls dies nicht möglich ist, achte besonders darauf deine Körpermitte anzuspannen, um möglichst stabil zu bleiben

  • Starte direkt nach der Geburt mit leichten Wochenbettübungen und besuche einen Rückbildungskurs

 

Der Rückbildungskurs

Ist dein Baby gerade geboren, hat man meist viele Dinge im Kopf und denkt nicht als erstes an den Rückbildungskurs. Trotzdem solltest du so schnell wie möglich einen Kurs buchen und nach frühestens 6 Wochen damit starten. Die Kosten dafür trägt deine Krankenkasse. Ob du einen Kurs mit oder ohne dein Baby oder einen Kurs vor Ort oder online machen möchtest, ist dabei natürlich ganz dir überlassen.
Oft erlebe ich es, dass die Rückbildung im ganzen Trubel des neuen Lebens mit Kind(ern) in den Hintergrund rückt und keine Priorität wird. Dabei ist es wichtig, dass du dir Zeit dafür nimmst, um mögliche Spätfolgen, wie Inkontinenz, Oragansenkungen oder Beschwerden im Rücken- oder Beckenbereich zu vermeiden. Nimm dir bewusst Zeit für dich und deinen Körper.

 

Wie lässt sich eine Rektusdiastase ertasten?

Das richtige Ertasten der Rektusdiastase braucht viel Übung und Erfahrung. Am besten fragst du hierfür deine Hebamme und/ oder anderes Fachpersonal (z.B. PhysiotherapeutInnen, GynäkologInnen). Falls du keine Hebamme hast oder nicht bis zu deinem nächsten Termin beim Gynäkologen warten möchtest, kannst du es mal folgendermaßen probieren, um schon mal einen Eindruck zu bekommen:

  • Lege dich auf den Rücken und stelle beide Beine an

  • Lass deinen Kopf zunächst entspannt auf dem Boden und versuche erstmal während einer ruhigen Ein- und Ausatmung deine Bauchmuskeln zu finden

  • Wenn du diese gefunden hast, kannst du deinen Kopf leicht anheben

  • Durch das Anspannen deiner Bauchmuskeln, müsstest du einen Spalt in der Mitte deines Bauches tasten können

  • Meistens ist es zwischen Nabel und Brustbein am einfachsten zu tasten

  • Je nach Ausprägung kann dieser Spalt 1-2 Finger, aber auch 1 oder 2 Hände breit sein

 

Was mache ich bei einer Rektusdiastase?

Die Breite der Rektusdiastase kann vor allem in der Zeit nach der Geburt stark variieren. Wichtig ist, dass der tastbare Spalt mit der Zeit und vor allem im Laufe der Rückbildung schmaler wird.
Frage zunächst einmal deine Hebamme, wenn du den Verdacht hast, eine ausgeprägte Rektusdiastase zu haben oder sogar schon Beschwerden aufgetreten sind. Sie kann die Rektusdiastase ertasten, dir weitere Übungen zeigen und dich ggf. auch an einen Spezialisten (PhysiotherapeutIn, GynäkologIn) weiterleiten.
In der Regel führt gezieltes Training zu einer deutlichen Verkleinerung der Diastase. Selten kann jedoch auch eine Operation notwendig sein. Nach abgeschlossener Rückbildung sollte der Spalt im besten Fall ganz geschlossen oder maximal ein Finger breit sein.

Quellen

Spitznagle et al. (2007), Benjamin et al. (2014)

Kari Bø et al. (2016), Lee & Hodges (2016)

Artal & O'Toole (2003), ACOG Guidelines (American College of Obstetricians and Gynecologists) 

Weitere Artikel

Rektusdiastase

Rektusdiastase

Der Körper verändert sich in der Schwangerschaft in vielen Bereichen und braucht so auch viel Zeit, um sich nach der Geburt wieder zurückzubilden. Vielleicht hast du in Zusammenhang mit dem...

Telepathie zwischen Mutter und Kind?

Telepathie zwischen Mutter und Kind?

  Kann eine Mutter wirklich spüren, was ihr Baby braucht, ohne dass es ein Wort sagt? Als Hebamme erlebe ich es täglich: Mütter wissen oft ganz genau, was in ihren...

zu wenig Muttermilch

zu wenig Muttermilch

  Muttermilch – das wertvolle Gold. Wenn die Milchbildung nicht richtig in Gang kommt oder im Verlauf weniger wird, dann ist der erste Schritt zur Besserung die Ursachenforschung. Stillen ist...

Geburt im Wasser

Geburt im Wasser

  Wohlbefinden, Wärme, Geborgenheit  Wasser kann dir in der Schwangerschaft und auch unter Geburt Gewicht und Schmerzen nehmen. Dein Babybauch wird getragen und dein Rücken entlastet. Die Wärme des Wassers...

Alle Beiträge