zu wenig Muttermilch
Muttermilch – das wertvolle Gold. Wenn die Milchbildung nicht richtig in Gang kommt oder im Verlauf weniger wird, dann ist der erste Schritt zur Besserung die Ursachenforschung. Stillen ist...
Nicht selten kommt es vor, dass man in der Schwangerschaft krank wird oder andere Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen oder Schmerzen auftreten. Im Normalfall würde man ganz einfach zu seinen üblichen Hausmitteln oder Medikamenten greifen, mit denen man bisher gute Erfahrungen gemacht hat. Aber jetzt in der Schwangerschaft? Nicht jedes Medikament ist in der Schwangerschaft geeignet und empfehlenswert. Aber warum ist das so?!
Medikamente in der Schwangerschaft können unterschiedliche Auswirkungen auf dich und dein Kind haben. Deshalb gilt grundsätzlich – jedes Medikament, was in der Schwangerschaft nicht eingenommen wird oder werden muss, ist gut. Es lässt sich aber natürlich nicht immer verhindern, sodass zumindest eine Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen sollte.
Um sich die genauen Auswirkungen anzuschauen, ist es wichtig zwischen
zwei Arten zu unterscheiden. Zum einen kann es zu Folgen kommen, wenn das Medikament plazentagängig ist. Das bedeutet, dass der Wirkstoff im mütterlichen Kreislauf aufgenommen wird, dann zur Plazenta gelangt und über die Plazenta in den kindlichen Kreislauf übergeht und dort wirkt. Zum anderen gibt es die Möglichkeit, dass das Medikament aufgrund der Hormonsituation der Schwangeren anders wirkt und so bei der Mutter negative Auswirkungen hat. Dies hat dann wiederum natürlich auch einen Zusammenhang mit dem kindlichen Wohlbefinden. Folgende verschiedene Auswirkungen und Folgen können manche Medikamente mit sich bringen:
Teratogene Auswirkung: es können vor allem in der Frühschwangerschaft Fehlbildungen an Organen und Extremitäten auftreten
Fehlgeburt: Fehlbildungen können so gravierend sein, dass das Kind nicht lebensfähig ist
Geringes Wachstum: manche Medikamente können zu deutlich niedrigerem Geburtsgewicht führen
Frühgeburt: einige Wirkstoffe führen zu vorzeitiger Wehentätigkeit
Anpassungsstörung: z.B. Antidepressiva oder Opiate führen oft zu Anpassungsstörungen der Kinder nach der Geburt, sodass sie eine Atemunterstützung brauchen
Blutdruckabfall der Mutter: dieser kann z.B. zu einer Verlangsamung des kindlichen Herzschlags führen
Exkurs: Der Contergan-Skandal – ein Wandel im Arzneimittelzulassungsverfahren
Am 01.Oktober 1957 kam ein neues, vielversprechendes Medikament auf den Markt – Contergan (Wirkstoff Thalidomid). Es versprach Linderung bei Beschwerden, wie Nervosität, klimakterischen Beschwerden, Schlafstörungen und Angstzuständen. Jedoch wurde es auch explizit bei Schwangerschaftsübelkeit empfohlen und so begannen die schwerwiegenden Folgen. Denn das Medikament war nicht wie offiziell dargestellt frei von Nebenwirkungen, sondern führte bei ungeborenen Kindern zu Schädigungen der Nerven und Veränderungen in der Entwicklung. Es folgten Veränderungen an lebenswichtigen Organen oder Fehlbildungen an den Extremitäten. Dadurch wurden in Deutschland in den späten 50er- und frühen 60er-Jahren ca. 5 000 Kinder mit teils schweren Behinderungen und Fehlbildungen geboren. Aufgedeckt wurde dieser Zusammenhang durch den Arzt Dr. Widukind Lenz und das Medikament wurde direkt vom Markt genommen.
Dieser Skandal zog dann einen großen Wandel im Arzneimittelzulassungsverfahren mit sich, sodass es heutzutage deutlich strengere Vorschriften für die Zulassung von Medikamenten gibt – vor allem für die Einnahme in der Schwangerschaft.
Ich möchte dir mit diesen Schilderungen aber keine Angst machen – ganz im Gegenteil.
Es gibt viele Medikamente, die man in der Schwangerschaft bei Bedarf nehmen kann. Wichtig ist, dass du dich vorab informierst, ob es zu dem jeweiligen Medikament Erfahrungswerte gibt. Auch bei chronischen Erkrankungen gibt es meist ein Mittel der Wahl in der Schwangerschaft. Falls du also durch eine bereits bestehende Erkrankung regelmäßig Medikamente einnehmen musst, spreche am besten mit deiner Hebamme oder deiner GynäkologIn, ob eine Umstellung notwendig ist. Jetzt stelle ich dir gerne noch eine Seite vor, bei der du sehr gut und einfach an Informationen, Empfehlungen und Studienlagen zu einzelnen Medikamenten und Wirkstoffen kommst.
Embyrotox ist ein Pharmakovigilanz- und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie der Charité-Universitätsmedizin in Berlin. Auf ihrer Internetseite stellen sie unabhängige Informationen zu Medikamenten in der Schwangerschaft und Stillzeit zur Verfügung. Mit über 400 registrierten Medikamenten bieten sie eine tolle Datenbank – und diese ist für alle zugänglich.
Wenn du dir also unsicher bist, ob du ein Medikament in der Schwangerschaft oder Stillzeit nehmen darfst und gerade kein Fachpersonal fragen kannst, ist Embryotox eine sehr gute Alternative. Du kannst den Medikamenten- oder Wirkstoffnamen eingeben und erhältst viele Informationen und Empfehlungen.
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